Das ugandische Schulsystem umfasst bis zum Sekundarschulabschluss, der die Hochschulzugangsberechtigung vermittelt, dreizehn Schuljahre.
Die Schule ist gegliedert in:
+ die siebenjährige Grundschule (Primary School)
+ die sechsjährige weiterführende Schule (Secondary School),
unterteilt in vier Jahre „Mittelschule“ und zwei Jahre „Oberschule“
Jeder Abschnitt wird durch eine Prüfung abgeschlossen. Der Abschluss der Oberschule (S6), unserem Abitur vergleichbar, berechtigt zum Hochschulzugang. Das Schuljahr ist in drei Abschnitte (Terms) aufgeteilt und endet im Dezember. Nach jedem Term wird ein Zeugnis (Report) erteilt. Das dritte Zeugnis entscheidet, ob man in die nächste Klasse versetzt wird oder wiederholen muss. Das Schulgeld muss immer zu Beginn des Terms von den Familien oder Paten bezahlt werden.
Nach der siebenjährigen Grundschule besteht auch die Möglichkeit , auf eine Berufsschule (Vocational School) zu wechseln und dort einen Beruf zu lernen.
Für Kinder unter 15 Jahren besteht Schulpflicht. Jede/r Ugander/in hat Anspruch auf
sieben Jahren Unterricht. Viele Eltern können es sich jedoch nicht leisten, ihre Kinder
zur Schule zu schicken, weil ihnen das Geld für Schuluniform, Schule und
Schulmaterial, wie Hefte und Stifte fehlt. Außerdem wird auch die Arbeitskraft der
Kinder zu Hause gebraucht. Ein weiteres Problem stellen die Waisenkinder dar. Sie
sind in aller Regel bei Verwandten untergebracht, die zusätzlich zu ihren eigenen
Kindern für die anvertrauten Waisen aufkommen müssen.
Es gibt sowohl staatliche als auch private Schulen. In den staatlichen Schulen sind
oft 100 SchülerInnen in einer Klasse. In den privaten Schulen sind die Klassen-
stärken kleiner, was sich positiv auf das Lernen auswirkt. Die Gebühren in den
staatlichen Schulen sind niedrig, in privaten teilweise sehr hoch.
Beide Schularten gibt es mit und ohne Internat, wobei sie bis auf einige wenige
auf keinen Fall mit Internaten in Deutschland verglichen werden dürfen. Nicht selten
haben diese „Internate“ Schlafsäle für bis zu 80 SchülerInnen. Da die Schulwege, vor
allem zu weiterführenden Schulen, meist sehr lang sind – nicht selten eine Stunde
hin, eine Stunde zurück – und es praktisch keinen öffentlichen Nahverkehr gibt, ist es
von Vorteil, Kinder in einem Internat unterzubringen.
Außerdem ist damit sichergestellt, dass die Kinder drei Mahlzeiten bekommen, was
in einigen Familien nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. In den
Abschlussklassen der Grund, Mittel- und Oberschule wird die Unterbringung im
Internat sogar erwartet oder ist Voraussetzung, um an den Prüfungen teilnehmen zu
dürfen.